Getreu der Volksweisheit "Musik geht direkt vom Ohr in die Seele" begann man, die Musik gezielt für bestimmte Formen des Snoezelen einzusetzen. Musik öffnet den Menschen und setzt Emotionen frei, die über andere Wege oft nur schwer oder gar nicht angesprochen werden können.
Hören gehört zu den elementaren Sinnen des Menschen. Schon sehr früh im Mutterleib, bereits viereinhalb Monate nach der Empfängnis, ist das Ohr mit allen seinen Funktionen voll entwickelt, und der Fötus beginnt zu hören.
Immer wieder wird gefragt, welche Musik denn nun die richtige für das Snoezelen ist. Die Antwort auf diese Frage fällt nicht ganz leicht. Im Prinzip können nahzu alle Arten von Musik eingesetzt werden. Trotzdem ist nicht jede Musik für jede Form des Snoezelen geeignet.
Für ruhige und entspannende Varianten des Snoezelen eignet sich "anxiolytische" Musik (entspannende, angst- und schmerzreduzierende Musik), die sich durch einen Rhythmus von 60 Taktschlägen in der Minute auszeichnet (das entspricht dem Schlafrhythmus unseres Körpers). Aber auch ruhige klassische Musik ist dafür bestens geeignet.
Für Phantasiereisen im Snoezelraum eignet sich zum Beispiel ruhige Musik mit Naturgeräuschen.
Wählt man lebhaftere Varianten des Freizeitsnoezelen, so sollte die Musik ebenfalls lebhafter sein, um die Snoezelraum-Nutzer zu aktivieren.
Wenig oder gar nicht geeignet ist Musik mit schnellen, harten und penetranten Rhythmen (z.B. Techno, Hardrock, Heavy-Metal usw.). Sie versetzt den Hörer in Stress, was letztendlich zu einem Erschöpfungszustand führt, nicht aber zu einer tiefergehenden Entspannung.
Das muss aber nicht heißen, dass solche Musik generell ungeeignet ist. Sie kann zum Beispiel wirksam in einem Soft-Play-Raum eingesetzt werden, wenn es darum geht, z.B. hyperaktive Nutzer zu erschöpfen, bevor man mit der Entspannungsarbeit beginnt.
Die richtige Musik zu finden, ist im Prinzip nicht so schwer. Viel schwieriger ist oft die Frage nach den Bezugsquellen!
Das Angebot ist inzwischen riesig und sehr unübersichtlich geworden. Es tummeln sich auf dem Markt unendlich viel Anbieter und Komponisten, die alle vom Entspannungsmusik-Trend profitieren wollen. Hier sind Umsicht und Vorsicht geboten, denn hinter grafisch wunderbar gestalteten CD-Hüllen mit blumigen Beschreibungen der Inhalte verbergen sich häufig minderwertige Produkte mit schlechter Klangqualität. Diese werden dann auch noch überteuert angeboten!
Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte sich an die Vertreiber von Snoezel-Materialien wenden, die alle ein Grundsortiment geeigneter Musik im Angebot haben. Oder gehen Sie in die Kaufhäuser und Musikläden, wo Sie in die CDs hineinhören können. Unter den Rubriken "Entspannungsmusik", "Esotherik", "New Age" oder "Naturmusik" sollten Sie suchen. Wenn Ihnen beim Hören die Musik sofort ins Ohr geht, schlagen Sie zu, wobei Sie immer im Blick haben sollten, wofür Sie die Musik einsetzen wollen!
Einige Empfehlungen zur Musikanlage
Entscheidend für den effektiven Einsatz von Musik ist die Auswahl der Musikanlage. In kleinen Räumen reicht oft ein tragbarer Radiorecorder mit MC- und/oder CD-Player aus. In größeren Räumen hingegen sieht das anders aus. Dort benötigen Sie großvolumigere Anlagen, die eine einwandfreie Klangwiedergabe garantieren. In erster Linie geht es um die Klangqualität, nicht um die Lautstärke!
Besonders wichtig sind satte Bassfrequenzen, die u.U. durch den Einsatz eines zusätzlichen Bassboosters verstärkt werden können.
Wenn zusätzlich ein Wasserklangbett zum Einsatz kommt, ist auf die getrennte Lautstärkenregulierung zu achten. Es gibt inzwischen Verstärker, die mit getrennten Endstufen arbeiten, so dass das Wasserklangbett in harmonischen Einklang mit den Außenlautsprechern gebracht werden kann.
Empfehlenswerte Musik auf CDs:
"Aah, Musik", sagte er und wischte sich die Augen.
"Ein Zauber, der alles in den Schatten stellt..."
(Albus Dumbledore)